Stader Erklärung: Integrationspolitik dauerhafte Aufgabe

„Integrationspolitik wird eine wachsende Herausforderung und eine dauerhafte Aufgabe sein“, schreiben die beiden Stader Ratsfraktionen der SPD und der Grünen in einem gemeinsamen Antrag, der an Bürgermeisterin Silvia Nieber gegangen ist.  „Integration kann nur über Sprache, Bildung und Teilhabe am gesamtgesellschaftlichen Leben stattfinden“ lautet es in dem Antrag.

20.12.15 –

„Integrationspolitik wird eine wachsende Herausforderung und eine dauerhafte Aufgabe sein“, schreiben die beiden Stader Ratsfraktionen der SPD und der Grünen in einem gemeinsamen Antrag, der an Bürgermeisterin Silvia Nieber gegangen ist.  „Integration kann nur über Sprache, Bildung und Teilhabe am gesamtgesellschaftlichen Leben stattfinden“ lautet es in dem Antrag.

Dazu haben sie eine „Stader Erklärung zur Integration und Partizipation von Migrantinnen und Migranten in der Hansestadt Stade“ ausgearbeitet, die in den zuständigen Ausschüssen beraten werden soll. Ziel der beiden Fraktionen ist es, dass die Erklärung in einer öffentlichen Feierstunde vorgestellt wird und Gäste aus der Wirtschaft und dem Stader Vereinslebens dazu eingeladen werden, die diese Erklärung per Unterschrift dann mittragen. „Dafür brauchen wir viele unterstützende Betriebe, Vereine usw., die sich per Unterschrift bereiterklären, die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund in ihr Leitbild aufzunehmen“, so Uwe Merckens, Mitglied der Grünen Ratsfraktion. Uwe Merckens hat maßgeblich an der Erklärung mitgearbeitet.

 

Stader Erklärung zur Integration und Partizipation von Migrantinnen und Migranten in der Hansestadt Stade

 

  • Integrationspolitik wird eine wachsende Herausforderung und eine dauerhafte Aufgabe sein !
  • Ein besonderes Merkmal der Hansestadt Stade ist die Vielfältigkeit der Bevölkerung. Hier leben Menschen aus ca. 120 Herkunftsländern.
  • Unser Bemühen sollte es sein mit Offenheit und Toleranz eine Grundlage für ein Zusammenleben zu schaffen.
  • Ein solidarisches, menschliches und offenes Klima ist wichtig für die Zukunfts-gestaltung der Hansestadt Stade.
  • Es ist der Wunsch des Rates der Hansestadt Stade und der Bürgermeisterin, dass die Stader Erklärung von vielen Organisationen und den Menschen der Hansestadt Stade getragen wird.

  • Es ist deshalb wichtig:
  • Im Rahmen der politischen Bildungsarbeit den Erfahrungsaustausch über Integration und Beteiligung von Migrantinnen und Migranten am öffentlichen Leben als gesamtgesellschaftliche Aufgabe zu unterstützen.

  • Dazu gehört auch die Information der Migrantinnen und Migranten über unsere demokratischen Werte, damit vor allem die Menschenrechte beachtet und die Ausbeutung von Menschen geächtet und verfolgt wird.

  • Hierzu gehört auch die Information über einschlägige Gesetze, die von allen respektiert werden.

  • Besonders wichtig sollte es sein  den  Artikel 3 des Grundgesetzes und die Absätze 1 bis 2 zu beachten:
    Abs. 1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.
    Abs. 2) Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.

  • Integration und Partizipation gelingen dann am besten, wenn die Fördermaßnahmen an die individuelle Lebenssituation der Migrantinnen und Migranten angeknüpft werden.

  • Notwendig ist ein den Lebensumständen und dem Lebensalter der einzelnen Migranten angepasstes Förderprogramm.

  • Dazu gehört, dass alle in der Hansestadt Stade lebenden Migrantinnen und Migranten die jeweilige Sprache verstehen, sprechen und lesen können.

  • Die Maßnahmen für schulische und berufliche Bildung und die Eingliederung in den Arbeitsmarkt.nachhaltig zu unterstützen. Die Sprachförderung bei Kindern und Erwachsenen bedarf staatlicher Unterstützung.

  • Sprachkurse, die sich mit Integrationskursen verbinden, sollten für Erwachsene in allen Stadtquartieren angeboten werden, ebenso spezielle Sprachkurse im Rahmen der Arbeitsförderung.

  • Die Sprachförderung im Kindergarten ist der einfachste Weg dazu. Ergänzend notwendig sind Sprach- und Bildungsförderung an den Grundschulen und weiterführenden Schulen.

  • Hilfestellung zur beruflichen Qualifizierung von jungen Migrantinnen und Migranten sollen in Zusammenarbeit mit der Hansestadt Stade, der Arbeitsverwaltung, des Jugendamtes und den Betrieben ermöglicht werden.

  • Dazu gehört auch, den Migrantinnen und Migranten den Zugang zu Wohnungen in möglichst allen Stadtteilen zu erleichtern, um damit eine Ghettobildung zu vermeiden. Vor allem gilt es die Segregation einzelner Nationalitäten bzw. ethnischer Gruppen zu verhindern, da solche ethnischen Ghettos die Integration über lange Zeit erheblich erschweren.

  • Das friedliche Zusammenleben verschiedener Nationalitäten in einer Stadt-gesellschaft wird durch eine tatsächlich vorhandene Chancengleichheit erheblich erleichtert.

  • Um die Partizipation und auch den Abbau von Vorurteilen und Spannungen zu erleichtern, sollten in jedem Stadtteil „ Runde Tische “ eingerichtet werden. Bei diesen öffentlichen Treffen sollten Vertreter  von  Musik,- Kultur – und Sportvereinen ebenso wie von Schulen Möglichkeiten des Mitgestaltens darstellen, um eine größere Zahl von Migrantinnen und Migranten für die vielfältigen bürgerlichen Aktivitäten zu gewinnen.

  • In den Bürgerhäusern bzw. Gemeinschaftszentren soll das Programm auch den Bedürfnissen der Migrantinnen und Migranten Rechnung tragen. Gemeinsames Organisieren von Veranstaltungen fördert das Miteinander, die Begegnung und die Vielfältigkeit kulturellen Lebens.

  • Die Unterzeichner dieser Erklärung wollen einen Betrag leisten für ein menschliches, offenes und solidarisches Stadtklima in der Hansestadt Stade.  

Der Antrag und die Stader Erklärung zum Herunterladen
Antrag

Stader Erklärung

Kategorie

2015 | Fraktion | Soziales

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