B-Plan Horst: Zeit war noch nicht reif

19.12.13 –

„Die Zeit war einfach noch nicht reif für diesen Bebauungsplan“, so begründete Dr. Barbara Zurek, Vorsitzende der Grünen Ratsfraktion, ihre Enthaltung während der Abstimmung zum Bebauungsplan „Horstsee“.

Es war ihr ein persönliches Anliegen, sich zu diesem Tagesordnungspunkt persönlich zu erklären. Inhaltlich war sie von diesem Bebauungsplan und der Planungsidee überzeugt. Warum Dr. Barbara Zurek sich zum Tagesordnungspunkt enthielt lesen Sie hier in ihrer Stellungnahme:

B-Plan Horst

Mir ist es ein persönliches Anliegen, mich zu diesem TOP noch einmal zu Wort zu melden.

Im ASU habe ich bei der fachlichen Diskussion dieses Bebauungsplans sehr deutlich gemacht, dass ich von den Grundzügen der städtischen Planungsidee, die hinter diesem B-Plan steht, überzeugt bin. Der städtebauliche Ansatz ist für mich klar nachvollziehbar, gut begründet, fachlich korrekt, an sich logisch und ist auch mit unserer grünen Position der Nachverdichtung vor Außenentwicklung, wenn keine anderen Planungsziele verletzt werden, vereinbar. Die von den Planungsgegnern angeführten Argumente waren für mich nur aus einem einzigen Grund nachvollziehbar, nämlich aus dem Grund, dass man unbedingt am status quo festhalten wollte. Alle anderen in den Stellungnahmen angeführten Argumente waren für mich aus fachlicher Sicht absolut nicht stichhaltig.

Trotzdem habe ich – wie alle anderen Ausschussmitglieder – gegen den Satzungsbeschluss gestimmt.

Das führte verständlicherweise zu Irritationen. warum habe ich gegen einen B-Plan gestimmt, den ich für gut und richtig halte?

Die Zeit war einfach noch nicht reif für diesen Plan. Warum nicht? Es ging um Emotionalitäten, um Vertrauen, um Ängste. Misstrauen gegenüber öffentlicher Planung ist durch viele Faktoren begründet und von daher auch leider kein vorübergehendes Phänomen. Es zeigt sich immer wieder, dass Vertrauensverluste sich nicht durch Informationen ausgleichen lassen. Auch hier. Die Nachbesserung des B-Plans, die den ursprünglichen Einwänden entgegenkam, wurde als solche nicht mehr wahrgenommen. Hier war sichtlich ein Vertrauensverlust, der so groß war, dass dieser Vorschlag, der die auftretenden Konflikte zu bewältigen versuchte, ins Leere gelaufen ist. Der B-Plan wurde nicht als Bereicherung, als Verbesserung der eigenen Eigentumsverhältnisse bewertet (was er aus meiner außenstehenden Sichtweise deutlich war!), sondern als Bedrohung der eigenen Lebenswelt. Insofern haben wir Politiker auch durchaus eine Verpflichtung gegenüber den betroffenen Bürgerinnen und Bürgern – zumal es hier keine weiteren direkt betroffenen Mitbürger gab. Für übergeordnete stadtplanerische Interessen ist das Quartier zu klein. Die zukünftige Entwicklung der Hansestadt Stade wird nicht in diesem kleinen Quartiersteil entschieden.

Heute werde ich mich aber enthalten, um zu zeigen, dass ich beide Seiten respektiere.

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2013 | Allgemein | Fraktion

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